Auf dem Weg zu den Gletschern der Westküste mussten wir die Südalpen überqueren. Es gibt überhaupt nur drei Verbindungen zwischen Osten und Westen, für uns kam nur der Haast-Pass in Frage.
Die Haast Road (also die Straße, die über den Pass führt) wurde in den Reiseführern als äußerst reizvoll angepriesen, insbesondere sollen zahlreiche lohnenswerte Wanderungen entlang der Straße starten. Unsere beiden Reiseführer waren sich darin einig, dass man zumindest die Wanderung zu den Blue Pools unternehmen sollte. Wir folgten natürlich dieser Empfehlung. Nun war das natürlich auch kein Geheimtipp mehr, und so war der Startpunkt der Wanderung unschwer an einem Parkplatz voller Reisebusse und diverser Camping-tauglicher Kraftfahrzeuge zu erkennen. Am Anfang des Wanderweges stand eine große Infotafel mit dem Titel Welcome to Blue Pools, dessen Fläche etwa zu einem Viertel über die Blue Pools und den Weg dorthin informierte. Den Rest der Infotafel, also etwa dreiviertel der Fläche, nahmen Informationen über ein Tier namens Sandfly ein. Es wurde über die Lebensweise dieses Tieres berichtet, über die Sandfly betreffende Mythologien der Maori und auch über die Geschichte der ersten Europäer, die diesem Tier begegneten. Diese Spezies scheint eine gewichtige Rolle in der neuseeländischen Fauna zu spielen, sonst würde man ihr nicht mit derart großen Informationstafeln huldigen. Es scheint auch so zu sein, dass dieses gar nicht scheue Lebenswesen gehäuft in Gebieten touristischen Interesses anzutreffen ist.
Genug davon – die Wanderung zu den Blue Pools hätte in 5min erledigt sein können, wenn wir nicht zwei Reisebussen voller deutscher Rentner hinterher trotten mussten. Überholen ging leider nicht, da sich die Renter vor den schmalen Hängebrücken stauten (max. 5 Personen gleichzeitig auf der Brücke erlaubt), die hätten vermutlich grimmig geschaut wenn wir uns da einfach vorbei gedrückt hätten. Andererseits habe ich auch eine etwas verärgerte Miene aufgesetzt, als ein paar unserer Landsleute mitten auf den Brücken erst mal eine Foto-Pause einlegen mussten, was der Stauentspannung vor der betroffenen Brücke nicht sonderlich zuträglich war. Naja, die Pools sahen dann jedenfalls ganz nett aus, als die Menschenmenge wieder verschwunden war.
An Ende des Haast Highways, der im Ort Haast endet, welcher nach Julius von Haast benannt wurde, ist eigentlich nur noch die mit 737m längste einspurige Brücke Neuseelands erwähnenswert. Einspurige Brücken sind hier überaus beliebt. Ich vermute, sie dienen der Aufrechterhaltung der Konzentration der Autofahrer, die ansonsten vielleicht in Sekundenschlaf verfallen könnten. Die Besonderheit einspuriger Brücken – Ihr ahnt es bestimmt – besteht nämlich darin, dass keine zwei Fahrzeuge nebeneinander drauf passen. Also müssen entweder wir oder der Gegenverkehr warten, was bei beiden Seiten etwas mehr Aufmerksamkeit als sonst erfordert.
Die Westküste gilt als sehr regenreich, man muss schon Glück haben, um einen der Gletscher zu Gesicht zu bekommen, die sich die meiste Zeit hinter dicken Regenwolken verstecken. Wir fuhren das Stück zwischen der Haast-Brücke und dem ersten der beiden Gletscher bei bestem Sonnenschein. Die Landschaft, die wir dort zu Gesicht bekamen, war die bisher schönste überhaupt. Links der Straße das Meer, rechts der durch Baumfarne dominierte Regenwald und dahinter die schneebedeckten Dreitausender – einfach traumhaft. Das lässt sich so leider nicht in Bildern einfangen, muss man einfach gesehen haben.
Wir machten uns dann bei Ankunft am Fox Glacier gleich zu einer Wanderung auf, um den Gletscher näher zu Gesicht zu bekommen. Wir wanderten nicht – wir viele andere – zur Gletscherzunge, sondern entschieden uns für eine Wanderung mit schöner Aussicht. Der Wanderweg verlief durch dichten Regenwald, es war warm und sonnig. So stellt man sich eigentlich nicht die Umgebung eines riesigen Eisklumpens vor.
Leider spielte das Wetter nicht mit, um den nahe gelegenen „Spiegelsee“ Lake Matheson bei Windstille und Sonnenschein zu besuchen. Wer sich ein Bild machen möchte, wie es dort unter idealen Bedingungen aussieht, klicke hier.
Am folgenden Tag regnete es, den nur 23km entfernten Franz Josef Glacier zu besuchen machte daher keinen Sinn. Aber wir waren ja schon froh, einen der beiden Gletscher bei gutem Wetter erwischt zu haben. Allerdings nutzten wir die Chance, in dem Örtchen Franz Josef echte Kiwis hautnah zu erleben. Im West Coast Wildlife Centre kann man die scheuen, nachtaktiven Kiwis in einem hübsch hergerichteten, stark abgedunkelten Indoor-Gehege besichtigen. Besucher und Tiere trennt nur eine kniehohe Glas-Barriere voneinander. Wir hatten das Glück, dass sich drei Kiwis (ein Pärchen und ein Einzelgänger) nahe bei bzw. direkt an der Glasscheibe herum drückten, ohne Notiz von uns zu nehmen. Wir hätten die Vögel quasi anfassen können, so nah waren sie. Theo, der sich sowieso für allerlei Getier begeistern kann, war völlig aus dem Häuschen. Die Viecher sind aber auch putzig und so nah bekommt man sie bei einer geführten Wanderung oder im Zoo von Auckland nicht zu Gesicht.
Wir fuhren dann weiter nach Greymouth, wo man sehnsüchtig auf den Regen wartete, den wir im Schlepptau hatten. Die Einheimischen dort, die wohl nicht an eine Wasserversorgung angeschlossen sind, fangen nämlich das Regenwasser auf und bunkern es in großen Tanks. Die freuten sich dort sehr auf unseren Besuch.
Erst einmal für Tine herzlichen Glückwunsch zum Frauentag!
Es ist wunderbar, dass wir an euren Erlebnissen teilhaben können.
Ich erwarte fieberhaft den nächsten Bericht. Weiterhin tolle Erlebnisse.
Hihi, vielen Dank! Das wünsche ich dir auch Mutti. Haste bestimmt von Vati einen wunderschönen Blumenstrauß bekommen. Er denkt ja immer dran. Detti ist der einzigste Mann, den ich kenne, der den Frauentag nicht vergisst.
Hey Tine,für dich alles liebe und gute zum Frauentag….Lasse dich von deine Männer verwöhnen….grins…..Liebe grüße von uns 3en…
Danke, Franzi, wünsche ich dir auch. Und bald feiern wir noch Muttertag. Glückwunsch zu Taylers Zähnen. Bald geht’s ja in die Kita. Das Jahr war viel zu schnell vorbei. Freue mich schon, euch wiederzusehen.
Detti war am 08. März zur Verabschiedung von Christian Spahn aus dem Berufsleben „Knast“ eingeladen worden. Er dachte, seine Barbara ist sicherlich auch anwesend. Er schenkte ihr zum Frauentag einen Blumemstrauß. Sie konnte es gar nicht fassen. Hielt den Strauß hoch und sagte zum Fauentag von Detti! Die anderen Kerle sind aufgesprungen und haben ihr peinlich gratuliert. Weiterhin schöne Erlebnisse.
Küsschen für Theo
Siehste! Unser Detti! Wir stehen jetzt auf und nachher geht’s rüber mit der Fähre auf die Nordinsel.
Hat super geklappt. Sind gut angekommen. Wieder nette deutsche mit Kleinkind kennengelernt.