Glühwürmer für umme

…dafür aber ohne Reisebusse voller asiatischer Touristen und ohne Exit Through the Gift Shop gab es in den Waipu Caves, ein gutes Stück nördlich von Auckland. Und das Beste daran: kein Guide, der einem das Fotografieren sogar ohne Blitzlicht verbietet, weil es angeblich die empfindlichen Höhlen zerstört (ist mir vor 2 Jahren tatsächlich in den Waitomo Caves passiert).

Die Waipu Caves sind für Jedermann frei zugänglich. Man benötigt nur eine Taschenlampe und ein wenig Mut (wir waren ganz allein in der Höhle). Es dauert ein wenig, bis sich die Augen an das wenige Licht der Taschenlampe gewöhnt haben, aber dann kommt man ganz gut auf teilweise glitschig feuchtem Boden voran. Nach 5 min Höhlenwanderung steht man dann tatsächlich unter einer von tausenden Glühwürmchen bevölkerten Kuppel. Die neuseeländischen Glowworms sind übrigens nicht verwandt mit den aus Europa bekannten Leuchtkäfern. Vielmehr gehören sie zur Gattung der Pilzmücken. Die Larven dieser Mücken lungern gern in hiesigen Höhlen rum und locken mit ihrem Licht andere Insekten an, die sich in herab hängenden Klebefäden verfangen, um von den Mückenlarven verspeist zu werden. Je größer der Hunger, desto heller leuchten die Glowworms. Im Gegensatz zu dem von uns nicht abgehaltenen Besuch der Waitomo Caves, konnten wir die kleinen Biester in aller Seelenruhe mit unserer Taschenlampe behelligen und aus nächster Nähe begaffen. Das schien die auch nicht weiter gestört zu haben (sie haben in unverminderter Stärke danach weiter geleuchtet) und die Höhle scheint auch keinen Schaden genommen zu haben.

Da die Mückenlarven nicht zu den Top-Models der Insektenwelt gehören, habe ich hier ein Foto eines anderen Insekts für Euch:

Atlasspinner

Atlasspinner

Es handelt sich um einen Atlasspinner, einem der größten Schmetterlinge der Welt mit 25 bis 30 cm Flügelspannweite. Den haben wir nicht in freier Wildbahn entdeckt, sondern im Schmetterlingshaus in Thames, noch auf Coromandel (also bevor wir zu den Höhlen gefahren sind). Der Falter hat in diesem Lebensabschnitt nur noch die Paarung im Sinn, er ist nicht mehr in der Lage, Nahrung zu sich zu nehmen. Somit beträgt seine Lebenserwartung in dieser Entwicklungsstufe nur noch ca. 2 Wochen.

Zurück zu den Waipu Caves. Diese befinden sich unweit der Stadt Whangarei, die neben einem Uhrenmuseum und einer netten kleinen Innenstadt noch Wasserfälle zu ihren Sehenswürdigkeit zählt:

Whangarei Falls

Whangarei Falls

In der nächsten Folge geht es in den hohen Norden. Wir werden darin unter anderem über einen Ort berichten, dessen größte Attraktion eine öffentliche Toilette ist.

9 Gedanken zu „Glühwürmer für umme

    • Nettes Plätzchen die Toilette. Darf ich fragen wer du bist und wie du auf unseren Blog gestoßen bist? Wann warst du hier in NZ? Auch mit Familie? Tipps für Auckland?

      • Ich bin der Freund von Franziska, die mit André bei Neo gearbeitet hat. Insgesamt war _ich_ schon mal acht Monate in Godzone und bald sind wir wieder für zwei da. Deswegen lesen wir hier schon mal eifrig mit 😉
        Devonport ist schön, wenn man nicht so sehr auf „Stadt“ steht. Ansonsten ist es abends am Hafen schön (ist aber für euch wohl ein wenig problematisch 🙁 mit em Lütten) Auf den Skytower muss man. Da kann man cool auf Glasplatten stehen und nach unten sehen 😉

    • Ja, danke noch für den Tipp. Ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Was hat Dich auf unseren Blog aufmerksam gemacht? Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute doch mitlesen 😉 Das motiviert zum weitermachen.

      • Wir sind vor 2 Jahren drei Monate zusammen mit unseren Kindern (damals 3 und fast 6 Jahre) und Freunden durch NZ gereist. Sind dann danach auf http://www.weltwunderer.de gestossen und über deren Seite auf eure. Ist immer interessant zu lesen, wie es denn anderen Familien so in NZ ergeht. Ausserdem erlebt man die Zeit dann immer wieder nochmal. An vielen eurer Stationen sind wir ja auch vorbeigekommen – war schon ne tolle Zeit damals, zehren wir heute noch von. Beneiden euch gerade. Hoffe, ihr habt noch ne Weile. Kommen gerade von nem Osterbesuch aus Berlin zurück, wo es wettermässig gar nicht so einladend war. Wo soll’s denn noch hingehen?

  1. Hey, wieso kennen alle die Waipu Coves, nur ich nicht?? Wenn ihr mit Theo von Tour zurück seid, mögt ihr dann bitte einen Gastbeitrag bei uns darüber schreiben?
    … und wenn ihr auf große Insekten steht: Davon hat NZ ja reichlich. Habt ihr ein Exemplar der Puriri-Motte gesehen? Angeblich spatzengroß? Wir zum Glück nicht, dafür aber Massen von Huhu-Käfern. Wuäh…

    • Hi Jenny,

      dank einer meiner Arbeitskolleginnen und Hartmut sind wir auf die Höhlen aufmerksam geworden. Gerne schreiben wir einen Gastbeitrag. Am besten, wir stimmen uns per Mail ab. Wir sind seit gestern wieder in Deutschland und deswegen etwas gestresst. Ich melde mich in den nächsten Tagen, wenn das okay ist. Liebe Grüße

    • Tja Jenny, die Waipu Coves standen nicht auf unserer Top-Ten-Liste bei euch mit drauf – waren aber trotzdem einen Besuch wert! 🙂

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